Wir schreiben das Jahr 1909. Genau genommen ist es Sonntag der 11. Juli, als sich in Wischhafen 22 Männer an einem schönen Sommernachmittag auf dem noch nicht befestigten Hafendamm, zum Fährhaus Krooß bewegen.
Sie sind gut gelaunt und in erwartungsvoller Stimmung, denn sie haben großes vor, sie wollen einen Schützenverein ins Leben rufen.
Wischhafen war zu der Zeit noch zweigeteilt, wobei der Moordeich und der Hafenpriel die Grenze bildeten. Der Teil Richtung Stade gehörte zur Gemeinde Neuland und der Teil Richtung Freiburg zur Gemeinde Hamelwörden.
Die Teilung des Ortes wurde erst 1929 aufgehoben, wobei es dann nur noch die Gemeinde Hamelwörden gab. Die Umbenennung in „Gemeinde Wischhafen“ erfolgt 1962.
Vereinsmäßig gab es in Wischhafen zur damaligen Zeit lediglich die Feuerwehr, die 1938 gegründete Hafen-Interessengemeinschaft und der 1904 gegründete Club Elbe.
Die 22 Männer zwischenzeitlich in der Gaststätte angekommen, schreiten zügig zur Gründung des Schützenvereins. Das steht fest, denn alles weitere basiert auf alte Zeitungsartikel, Aufzeichnungen und Erzählungen älterer Mitglieder, da das erste Protokollbuch des Vereins dem 2. Weltkrieg zum Opfer fiel.
Zum 1. Vorsitzenden wurde August Ayecke gewählt und in der Vereinssatzung wurde festgehalten: „Der Schützenverein verfolgt den Zweck einer brüderlichen Vereinigung seiner Mitglieder. In jedem Jahr findet ein Volksfest, verbunden mit einer Kindervergnügung statt, welches stets in Wischhafen innerhalb der festgelegten Grenzen stattfindet.“
Im Übrigen bestimmte die Satzung: „Der Beitritt in den Verein soll jedem unbescholtenen Einwohner von Wischhafen, Bürger und dessen Söhne, welche das 21. Lebensjahr vollendet haben, gestattet sein.“
Die Grenzen, die zur Aufnahme berechtigten, wurden genauestens festgelegt und sind praktisch mit den heutigen Ortsgrenzen identisch. Später konnten dann auch Männer aus den anderen Ortsteilen dem Verein beitreten.